Olde, Hans

Seekamp
Kindheitserinnerungen an einen 
schleswig-hosteinischen Gutshof

48 Seiten,  Br., 3.Auflage, numeriert.
€ 10  SFr 18,10  *Ö-€ 10,30
(ISBN) 3-87410-002-2

Ein schmales Bändchen Erinnerungen von dem Maler Hans Olde. Festgemacht an Menschen und vor allem Landschaften entsteht vor dem Auge des Lesers ein lebendiges Bild des Gutshoflebens um die Jahrhundertwende.

Hans Olde wurde 1895 auf Gut Seekamp bei Kiel geboren. Sein Vater Hans Olde war Direktor der Kunstakademie in Weimar und Kassel und ebenfalls Maler. Durch seine in den neunziger Jahren entstandenen impressionistischen Bilder, die damals zu den ersten in Deutschland zählten, wurde er weithin bekannt.
Die Schulzeit verbrachte Hans Olde in Weimar. Abitur 1914. Seine beiden Brüder fielen im Weltkrieg, der Vater starb 1917. Nach dem Krieg studierte Olde in Kiel und München. Hinwendung zur Malerei 1921. Konsequentes Selbststudium ohne Akademie oder Schule. Reisen nach Frankreich, Tunis und Italien. Seit 1934 und bis zu seinem Tod 1987 lebte Olde in Gauting bei München. Erste Ausstellungen in München und Schleswig (Schloß Gottorf). Ankäufe seiner Bilde durch den Bayerischen Staat, die Stadt München und die Landesregierung Kiel, sowie viele Privatsammler.

Leseprobe:

Der breite Fahrweg, der von himmelhohen Eschen begleitet und überwölbt wird, führt an der Schmiede vorbei und mündet in die eigentliche Seekamper Allee aus dicht stehenden, hohen, alten Linden. Tritt man aus dem Dunkel der Allee heraus, hat man die ganze Hofanlage in hellem Licht vor Augen: viele graue Reetdächer mit etwas ziegelrotem Mauerwerk, das Ganze umrahmt von hohen, grünen Bäumen. Der gepflasterte Weg aus der Allee führt geradewegs auf den Pferdeteich zu, eine Verbreiterung des schlammigen Hausgrabens. Er geht dann in einer scharfen Biegung um den Teich herum zu den Scheunen hinauf. An dieser Stelle müssen die hochbeladenen Erntewagen, die so gerne im Karacho auf den Hof kommen, etwas einhalten, sonst kippen sie in den Teich – wie das einmal schon geschah, mit der hohen Getreideladung, die schreienden Frauen obenauf.


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