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Dietrich, Wolfgang
Hauptstadt der
Arbeit
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Leseprobe:
Bitte Bus, komm,
rufen die verschneiten Omis. Im breiten Stollengesicht
haben sie grüne Augen stecken. Wie Zitronatwürfel.
nikolaus droht, und wem werden sie ihre kuchenbreiten
Füße schenken, verpackt in durchsichtigen Stiefeln.
Unter dem schwankenden Hutdeckel blubbert ihr
Haar wie schlohweiße Glasnudeln. es schneit sie ein.
Tiefer versinken ihre gullibreiten Hälse in den abwasser-
grünen Wintermänteln. Juchhe, sie leben in Alteuropa,
beachten die Computer nicht, kichern. Schneeflocken
so zahllos wie Enkel fallen von ihren Schultern.Bitte, Bus, komm.
Biographie:
Wolfgang Dietrich wurde 1956 in München geboren. Von 1977-79 erwarb er in einer Münchner Werkstatt praktische Kenntnisse der Steinbildhauerei. Von 1980-84 studierte er Germanistik in München. Mit einer Arbeit über die erotische Novelle in Stanzen promovierte er 1985. Von Dezember 1983 bis Juni 1984 war er der erste Stipendiat der Stadt München in der Villa Waldberta. Ab 1990 lehrte er las Dramaturg Erzähltechnik an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen. Nach einem Unfall entstand der Roman Berliner Sterben. Danach begann Dietrich zu malen, da er die Bildhauerei aufgeben mußte. Er lebt heute in Dresden.
Veröffentlichungen:
1981 „Wie sie erröten, die Pflastersteine"; Gedichte.
1985 „Schlötelburgs Testament"; ein Gedicht.
1986 „Hauptstadt der Arbeit"; Gedichte und Satiren.
1991 „Wahn, dem Hof gefällig"; dramatischer Dialog.
1992 „Berliner Sterben", Roman in Prosastücken.