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Ungaretti, Giuseppe
Band 1: Die
Freude
Gedichte 1914-34
Zweisprachig.
Hg. und aus dem Italienischen von |
Angelika Baader und Michael
von Killisch-Horn. |
544 Seiten, Ln. |
€ 50 SFr 86,30
*Ö-€ 51,50 |
(ISBN) 3-87410-047-2 |
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Dieser 1. Band der Werke Giuseppe Ungarettis
enthält erstmals vollständig das gesamte lyrische Frühwerk, entstanden
zwischen 1914 und 1919. Im Mittelpunkt steht Ungarettis erster Gedichtband in
seiner endgültigen Ausgabe L´Allegria von 1931. Voraus gehen ihr neben
zahlreichen Gedichtveröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften seit
Anfang 1915 der 1916 mitten im Ersten Weltkrieg von Ettore Serra in 80
Exemplaren herausgegebene Band Il Porto Sepolto, das 1919 auf französisch
erschienene Bändchen La Guerre, die Ausgabe Allegria di Naufragi
(1919), die Ungarettis italienische und französische Gedichte aus den Jahren
1914 bis 1919 zusammenfaßt, und die Ausgabe von Il Porto Sepolto von
1923, die neben einer Auswahl aus Allegria di Naufragi bereits erste
Gedichte des zweiten Gedichtbandes Sentimento del Tempo (1933) enthält.
Neben L´Allegria enthält der
vorliegende Band Ungarettis französische Gedichte aus Allegria di Naufragi (1919)
und die aus der Ausgabe von 1919 ausgeschiedenen italienischen Gedichte, die
1945 unter dem Titel Poesie disperse von Giuseppe De Robertis
herausgegeben wurden; außerdem unter dem Titel Altre poesie ritrovate
Gedichte aus dem Zeitraum 1920-1934. Ergänzt wird der Band im Anhang durch
„zusätzliche verstreute und wiedergefundene Gedichte" aus den Jahren
1915-1924, die zu einem großen Teil zu Lebzeiten Ungarettis unveröffentlicht
geblieben sind.
Auszug aus den vorangestellten Grundzügen
einer Dichtung:
"Es sei folgendes gesagt: Das, was die
Dichter und Künstler, angefangen bei der Romantik bis in unsere Tage, getan
haben und beharrlich weiter tun, ist immens: sie haben das Altern der Sprache
gespürt, die Last von Tausenden von Jahren, die sie im Blut haben; sie haben
dem Gedächtnis sein Maß an Beängstigung zurückerstattet und sich
gleichzeitig unter peinvollen, unnachgiebigen Anstrengungen das Vermögen
erworben, ihm die Freiheit zu verschaffen, sich selbst im selben Grad zu
emanzipieren, in dem es affirmiert wird.
Ausschließlich die Dichtung – das habe ich
auf entsetzliche Weise lernen müssen, ich weiß -, die Dichtung allein kann dem
Menschen Rettung bringen, und zwar selbst dann, wenn durch die Häufung von
Unbilden für jedermann erkenntlich ist, daß die Natur die Vernunft dominiert
und daß der Mensch viel weniger vom eigenen Werk gemaßregelt wird, als er
vielmehr der Gnade des Elements ausgeliefert ist."
Pressestimmen zu Band 1:
"Wenn die folgenden Bände halten, was der
erste verspricht, dann wird damit einer der größten Dichter der europäischen
Moderne endlich auch im deutschen Sprachraum eingebürgert. Nun ist es Sache der
Leser, ihn dort auch zu begrüßen."
Die Zeit
Biographie:
Giuseppe Ungaretti wurde 1888 in
Alexandria/Ägypten geboren . Im Alter von 24 kommt er nach Paris und beginnt zu
schreiben. Am I. Weltkrieg nimmt er als italienischer Soldat teil. An der Front
entstehen die zentralen Gedichte des später L´Allegria – Die Freude
genannten Bandes (1919). Ungaretti wird Korrespondent von Mussolinis Zeitung
Popolo d´Italia in Paris. 1920 Umzug nach Rom, Angestellter der Pressestelle
des Außenministeriums. Ab 1930 Reisen für die Gazzetta del Popolo, wo er
literarische und Reise-Berichte veröffentlicht, die später den Band Il Deserto
e dopo – Die Wüste und weiter ergeben. 1933 erscheint Zeitgefühl. 1936-42
Professur an der Universität São Paulo. Zurück in Rom wird ihm ein Lehrstuhl
eingerichtet. 1947 erscheint Der Schmerz, 1950 Das Verheißene Land, 1960 Das
Merkheft des Alten, 1961 Die Wüste und weiter. Giuseppe Ungaretti stirbt 1970
in Mailand.
Leseprobe:
ATTRITO |
REIBUNG |
STASERA |
HEUT ABEND |
Con la mia fame di lupo |
Mit meinem
Wolfshunger |
Balaustrata di brezza |
Brüstung
aus Brise |
ammaino |
hole ich |
per apoggiare stasera |
um aufzustützen
heut abend |
il mio corpo di pecorella |
meinen
Schafskörper ein |
la mia malinconia |
meine
Melancholie |
Sono come |
Ich
bin wie |
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la misera barca |
eine elende
Barke |
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e come l´oceano libidinoso |
und wie der
wollüstige Ozean |
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SOLDATI |
SOLDATEN |
PERFECTIONS DU NOIR |
PERFEKTIONEN
DES SCHWARZ |
Si sta come |
Man ist wie |
à Andre Breton |
für André
Breton |
d´autunno |
im Herbst |
pour le Mont de Piété |
für den
Mont de Piété |
sugli alberi |
an den
Bäumen |
des écho |
Echos |
le foglie |
die Blätter |
de bruits |
von
Geräuschen |
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nous arrivent |
dringen zu
uns |
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parfois |
bisweilen |
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nous sommes si loin |
wir sind so
fern |
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de tout |
von allem |
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