Stötzer, Gabriele

erfurter roulette

138 Seiten, Br.
€ 15  SFr 27,50  *Ö-€ 15,50
(ISBN) 3-87410-068-5

Das riskante Leben der jungen DDR-Künstler und Intellektuellen zwischen 1980 und 1995 im Dreieck Erfurt-Prag-Berlin.

Neuerscheinungen von Gabriele Stötzer 
im Frühjahr 2002:
Die bröckelnde Festung

im Frühjahr 2007:
Das Leben der Mützenlosen

Pressestimmen:

"Es dürfte kaum Bücher mit vergleichbarer Intensität geben."
Neue Zürcher Zeitung

"Die Mehrzahl ihrer Geschichten folgt einer bemerkenswerten Struktur. Aus einer visionär anmutenden Situation oder einer scheinbar zufälligen Beobachtung zieht sie den Leser unweigerlich in ihre Erlebnisse."
Thüringer Landeszeitung

"Ihre Texte bestechen durch ihre Aufrichtigkeit. Mit einem Zuge versucht sie alle Einschränkungen und Begrenzungen abzustreifen, die ihr durch die Maße ausgeübter Kunst und eingelaufenen Lebens gesetzt sind."
Gerhard Wolf

"Handwerklich exakt gearbeitete, gleichsam gehämmerte Diktion, die grammatische Eskapaden und extravagante Wortspiele nicht nötig hat, aber … zu Lesekonzentration und Genauigkeit des Erfassen zwingt. … Fratzenhafte Alptraum-Sequenzen und Alptraum-Situationen in glasklarer, präziser Sprache – das ist der übermächtige Schatten Franz Kafkas."
Palmbaum

Biographie:

Gabriele Stötzer wurde 1953 bei Erfurt geboren. 
Studium an der PH Erfurt. 1976 Exmatrikulation, 1977 ein Jahr Gefängnis wegen "Staatsverleumdung". 
Ab 1980 freiberufliche Künstlerin, Privatgalerie „Galerie im Flur" bis zum Verbot 1981.

1989 Veröffentlichung von zügellos im Aufbau-Verlag, Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.
1990 Stipendium Schloß Solitude Stuttgart.
1991 Gründung des »kunsthaus erfurt e.v.«, Lesungen in Deutschland, Studienaufentahlt in Amsterdam.
1992 grenzenlos fremdgehen im Janus Verlag Berlin , Lese- und Vortragsreise durch die USA.
1994 überschwemmung in Sinn und Form; mikines und raumata in neue deutsche literatur.

Leseprobe:

eigentlich ist das ohr ein gedächtnis das auge gedächtnis
die lippen gedächtnis opfer und zeugen.
die scham ist in dem mund gekrochen.
das warten ist ein langes schweigen.
es schiebt sich über die zeit ungefährer süchtigkeit
nach dem eigenen.
habe ich die tür zu den anderen verschlossen.
hände fallen herunter schritte versiegen die gedanken lauern.
ich stehe am fenster es regnet ströme. ich sehe sie alter pergamentergasse in deren haus ich webte liebte lange noch die schlüssel behielt als es schon längst zuende war und niemand mehr dort wohnte.

Aus dem Kapitel überschwemmung

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